Gudrun Wendler - Schriftzug
Allen Sparten meines künstlerischen Schaffens, so unterschiedlich die Techniken sein mögen, stehen unter dem Motto "Poesie der Kargheit", das mich als Arbeitstitel und Leitmotiv über die Jahre begleitet hat.

FarbeMALEREI
Thema meiner Malerei ist die Farbe. Es sind Farbfelder, die im Neben-  und Miteinander auf der Leinwand eine ihnen eigene Ausstrahlung entfalten. Indem ich mehrere Farbschichten übereinanderlege, versuche ich, innerhalb der vordergründig monochrom erscheinenden Fläche Vielfarbigkeit zu erzielen. Ich möchte, daß das Bild atmet und die Farbe lebendig wird. Durch Reduktion und Konzentration geht es mir um Verdichtung und Spiritualität, um die sinnliche Erfahrung im Visuellen, vergleichbar mit der Empfindung, die Musik hervorruft.


GrafikGRAFIK
Bei den grafischen Arbeiten handelt es sich um Serien aus Papiercollagen und kalligrafischen Blättern, bei denen die Farbe zugunsten der Form (bei den Collagen) und der Linien (beim Kalligrafischen) in den Hintergrund tritt. Mich reizt die Vielfalt der Möglichkeiten in der Beschränkung der Mittel, das Spiel mit Linien und Flächen. Es geht mir um Gegensätze zwischen Hell und Dunkel, Chaos und Ordnung, Bewegung und Ruhe.


BücherBÜCHER
Seit langem arbeite ich an Malbüchern. Leporellos, die ich beidseitig mit Farbe "beschrifte". Buchähnliche Objekte, bemalt mit sattem Ocker und warmem Rot bis hin zu leuchtendem Blau. Unterschiedlich gefaltet ergeben sich immer wieder neue Bilder. Sie stehen insofern in einem Gegensatz zu den Farbfeldern, als ich bei letzteren weitgehend auf illusionistische Attribute verzichte. In jüngster Zeit entstand ferner eine Reihe von Unikatbüchern, in denen ich Worte und Bilder (Papiercollagen oder kalligrafische Miniaturen) und eigene Texte (Gedichte, Aphorismen oder Textfragmente) kombiniere.


FotokunstFOTOKUNST
Die Fotografien (mit analoger Kamera fotografiert) sind fragmentarische Ansichten von Orten und Landschaften. Sie zeigen Häuserfassaden und Hinterhöfe, Landschaften mit Weinbergen und Obstplantagen, meist unspektakuläre, namenlose Orte. Bilder, die jeder irgendwann gesehen, jedoch oft nur flüchtig wahrgenommen hat, die er aber als Erinnerung in sich trägt. Durch mehrfache Wiederholung und Aneinanderreihung ein und desselben Motivs entstehen neue Bilder. Es geht mir um die bewußte und nachhaltige Wahrnehmung von Alltäglichem. Ebenso wie meine Malerei auf Leinwand oder Papier sind auch die Fotoarbeiten gekennzeichnet durch Reduktion auf das für mich Wesentliche.